Dario
Quenstedt
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Junioren-Weltmeister
2009, mit 36 Prozent Platz 5 in der aktuellen
HBL-„Fangquoten-Statistik“ und 37% gehaltene Bälle in
der zweiten Bundesliga. Stolze Zahlen für einen 21-Jährigen
Torhüter, der seine erste Bundesligasaison absolviert.
Dennoch, Dario Quenstedt steht vor einer großen Veränderung
in seinem noch jungen aber schon erfolgreichen
Sportlerleben. Er wird den SC Magdeburg am Ende der Saison
verlassen. "Ich tue dies mit einem lachenden und einem
weinenden Auge", meint Quenstedt.
"Auf der einen Seite bin ich dem Verein und vielen
Leuten, die mich dort gefordert und gefördert haben sehr
dankbar und ich hatte eine tolle Zeit. Andererseits freue
ich mich auf eine neue Herausforderung bei einem anderen
Verein und in einem anderen Umfeld", so der
Junioren-Weltmeister. Quenstedt durchlief die Magdeburger
Jugend, wurde Deutscher B- und A-Jungendmeister und bekam
schnell seine Chance bei den „Youngsters“ und somit
Spielpraxis in der zweiten Bundesliga.
Im Laufe der aktuellen Saison setzte sich Quenstedt gegen
seinen gleichaltrigen Kollegen Patrick Schulz durch und rückte
so beständig in den Kader der Bundesligamannschaft des SCM
auf. Dort bildet er ein Gespann mit Gerrie Eijlers, doch
trotz der überragenden Leistungen des Niederländers bekam
Quenstedt seine Chancen. Und er nutzte sie vielfach
eindrucksvoll. Quenstedt war beispielsweise einer der
Garanten für den Magdeburger Heimsiegs gegen die SG
Flensburg-Handewitt im vorletzten Spiel des Jahres 2010, als
er in der zweiten Halbzeit die Flensburger Angreifer durch
seine Paraden verzweifeln ließ.
"Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen
konnte", freute sich Quenstedt nach dem Spiel, das ihn
erstmals richtig in den Fokus der Handball-Öffentlichkeit rückte.
Auch in einigen anderen Erstligaspielen ließ der
House-Musik-Freund aufhorchen, und in den Zweitligaspielen
bei den SCM-Youngsters gehört er regelmäßig zu den
Besten. "Eigentlich war das Finale der Junioren-WM
bisher das Spiel meines Lebens", so Quenstedt,
"aber das Flensburg-Spiel haben dank Sport 1 mehr Leute
verfolgt." Bei der Junioren-WM kam es 2009 in Ägypten
zum Vergleich mit dem dänischen Shootingstar Niklas Landin,
das Quenstedt für sich entschied.
Schon vor Monaten hatten die Verantwortlichen des SCM
allerdings entschieden, in der kommenden Saison die Torhüterposition
möglichst stark zu besetzen. Ein Zeitpunkt, zu dem
Quenstedt nur einige Kurzeinsätze aus der vorherigen Saison
aufweisen konnte. Die Magdeburger entschieden sich im
Oktober für die Verpflichtung der isländischen Nummer 1,
Björgvin Pall Gustavsson. "Dario hat in dieser Saison
einen Riesensprung gemacht und in Magdeburg alle Erwartungen
übertroffen. Er hat sich immer weiter gesteigert und wird
ganz bestimmt seinen Weg machen", attestiert im sein
aktueller Trainer Frank Carstens dennoch und auch Geschäftsführer
Marc Schmedt hofft, dass der Abschied nur auf Zeit ist:
"Darum werden wir mit Dario auch in Kontakt bleiben. Es
wäre doch toll, wenn sich unsere Wege in einigen Jahren
wieder kreuzen würden."
Dario Quenstedts Ziele sind unterdessen ehrgeizig: "Ich
möchte eines Tages so gut werden wie Wieland Schmidt oder
Andreas Thiel es waren". Dafür arbeitet der 1,96m-Hüne
hart und lässt sich zusätzlich zum Mannschaftstraining von
Torwarttrainer Martin Kussmann aus Minden coachen. "Ich
bin nicht böse über die Entscheidung. Vielmehr bin ich
dankbar für die Chancen, die ich beim SCM bekommen habe.
Ein Tapetenwechsel ist für meine Entwicklung sicher nicht
schlecht", so der Junioren-Weltmeister. Einen neuen
Verein hat Quenstedt indes noch nicht gefunden. "Es
gibt einige interessierte Vereine, doch konkret ist noch
nichts."
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